Der Fels und die Rebe
Mölsheim im Zellertal steht hoch auf einem massiven Kalksteinfelsen, der gen Süden in die Sonne neigt. Die Winde wehen kühl durch das Tal und der mächtige Donnersberg schützt vor den schlimmsten Unwettern.
Die Rebe benötigt viel Kraft, um ihre Wurzeln durch die engen Spalten im Kalkstein wachsen zu lassen, um an Wasser und Nährstoffe zu gelangen. Der schwierige Lebensraum sorgt für kleine, aber sehr konzentrierte Erträge, mit einer unglaublichen Eleganz und unvergleichlichem Ausdruck. Wir, als Winzer, kämpfen mit den gleichen Bedingungen, die zur Kultivierung gesunder, vitaler Böden und Pflanzen nötig sind. Es ist eine Tribut fordernde Arbeit für Mensch, Maschine und Rebe – aber das Ergebnis sucht seinesgleichen. Willkommen im besten Kalksteinterroir. Willkommen bei Full.minant.
VOM BERG IN DEN BERG
Die Reben graben sich unter Schwerstarbeit in den Berg und offenbaren uns Trauben mit perfekter Expression des Kalksteins. Wir gruben uns ebenfalls über Generationen, erst mit Hacke und Schaufel, später mit Bagger und Radlader in den Berg, um unser Weingut zu errichten. Unsere Keller und Lager befinden sich auf mehreren Ebenen, die nach und nach in den Südhang gegraben wurden. Die Weinkeller sind von bis zu neun Meter hohen massivem Kalkstein umgeben. Umgeben vom gleichen Gestein, in perfekter Isolierung und Temperierung gären unsere Weine und reifen in den Flaschen. Wein machen ist ein Berg-Werk, denn der Berg prägt Rebe und Traube und somit letztendlich den Wein.
SLOW WINE – GUTER WEIN WILL WEILE HABEN
Wenn die Rebe 10, 20, 30 Jahre und länger benötigt, um die perfekten Trauben aus dem Fels zu schürfen, dann muss der Winzer sich ebenfalls Zeit im Keller lassen. Die langsame, spontane Gärung in Holzfässern ist der erste, kleine Teil um die Arbeit der Rebe zu würdigen. Die Hefe gibt dem Wein auch danach noch Vitalität, indem sie im Fass in Verbindung mit dem Wein bleibt und ihn über die Monate fördert und strukturiert. Der sich wandelnde und entwickelnde Wein wird erst kurz vor seiner Füllung leicht geschwefelt und von der Hefe getrennt. Auf Schönungsmittel wird verzichtet. Aber selbst jetzt ist die Reise noch nicht zu Ende. Auf der Flasche lagert der Wein in einer gewohnten Umgebung, seinem eigenen Erdreich. In unseren im Felsen stehenden Keller. So schließt sich der Kreis aus Rebe, Mensch und Berg.